Kopf des Gottes Apollon ‒ „Apoll von Antium“

Römische Wiederholung nach einer griechischen Statue („Apoll von Antium“) des 4. v. Chr.

Marmor
Höhe 36 cm

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Apollon war ein vielseitiger Gott. Ungeklärt ist die Bedeutung seines Namens, der mit „Verkünder“, aber auch „Vernichter“ übersetzt werden könnte. Die Griechen gaben ihm viele Beinamen, Homer bezeichnet ihn als „Mäuseverschlinger“ (Smintheus), „Fernhintreffender“ oder „unter lautem Kriegsgeschrei Herbeieilender“. Als Phoibos („Leuchtender“) wurde er zuweilen mit Helios, dem Sonnengott gleichgesetzt. Er brachte Vernichtung und Pest, konnte aber auch von den Gefahren befreien. Neben dieser dunklen Seite ist er – als Anführer der neun Musen – Gott der Künste und der Musik.

Die griechischen Künstler arbeiten – besonders wenn sie ihn als Musizierenden darstellen – einen androgynen Aspekt seines Daseins heraus. Über der Stirn des eindrucksvollen Frankfurter Kopfes türmt sich so eine weibliche Frisur, wie wir sie von Skulpturen der Aphrodite kennen. Das Haar ist leger in zwei breiten Zöpfen über dem Kopf geknotet. Der sinnliche Ausdruck wird durch den halb geöffneten Mund, aber auch durch die pathetische Wendung des Kopfes betont.

Durch eine Wiederholung der Statue, die sich heute im Thermenmuseum in Rom befindet, wissen wir, dass die nackte göttliche Gestalt in einer lässigen Körperbewegung an einer Stele lehnte.